Nicht nur mit Blick auf die faszinierende Landschaft ist Namibia ein „Land der Extreme“. Während der deutschen Kolonialherrschaft (1884-1915) wurde der Naturraum Namibias zu einem Gewaltraum extremsten Ausmaßes: Das Land war Schauplatz des ersten Völkermords im 20. Jahrhundert. Hauptverantwortlicher für diesen Genozid ist General Lothar von Trotha, Oberbefehlshaber von Mitte 1904 bis Ende 1905. Sein nunmehr publizierter Nachlass v.a. in Form eines Tagebuches und eines Fotoalbums ermöglichen jetzt Einblicke in die Innenperspektive eines Täters und damit bei aller gebotener Vorsicht auch die Rekonstruktion der Gedanken- und Gefühlswelt eines Täters.
Dr. Andreas Eckl, geb. 1968, Afrikanist und Historiker,
ist affiliierter Mitarbeiter am Institut für Diaspora- und Geonozidforschung (IDG) der Ruhr-Universität
Bochum. Zusammen mit Dr. Dr. Matthias Häusser hat er in einem von der DFG geförderten Projekt den
schriftlichen und fotografischen Nachlass Lothar von Trothas aufgearbeitet und im Verlag De Gruyter bzw. Verlag Welwitschia veröffentlicht.
Veranstaltung im Rahmen der Sonderausstellung "Namibia - Safari in ein Land der Extreme“, 22.3.-22.9.2024. Infos: https://www.dortmund.de/dortmund-erleben/freizeit-und-kultur/museen/naturmuseum-dortmund/sonderausstellung-namibia/