Praktikumstagebuch Rena Ishizuka | Gespräch mit Yoko Schlütermann

Heute, am 30. August 2023, sprach ich mit Yoko. Schlütermann, der Vorsitzenden der Deutsch-Japanischen Gesellschaft in der Auslandsgesellschaft.

Geplant war nur ein Auslandsjahr in Deutschland

Als sie 23 Jahre alt war, ging sie allein nach Deutschland, unter der Bedingung, dass sie dort nur ein Jahr bleiben und danach einen Mann heiraten würde, den ihre Eltern für sie ausgewählt hatten. Die ersten sechs Monate in Deutschland arbeitete sie in einer Jugendherberge, und danach begann sie, einen Deutschkurs in der Auslandsgesellschaft zu belegen. Gleichzeitig bekam sie von der Auslandsgesellschaft das Angebot, Japanisch zu unterrichten. Damals gab es außer ihr kaum Japaner. In den folgenden sechs Monaten besuchte sie vormittags Deutschkurse und unterrichtete abends Japanisch. Die Schüler*innen der japanischen Kurse waren alle älter als Yoko, aber sie hatten eine gute Beziehung zueinander, sie gingen oft zusammen essen und so weiter.

Ein Jobangebot verlängert ihren Aufenthalt

Damals war das Internet noch nicht weit entwickelt und die einzige Möglichkeit, mit Japan in Kontakt zu treten, war das Telefon, das einige Tausend Yen pro Minute kostete, oder der Brief, der eine Woche brauchte, um Japan zu erreichen. Vor der Überfahrt bekam sie eine Kontaktadresse zum Düsseldorfer Filialleiter der japanischen F-Bank. Sollte sie Schwierigkeiten in Deutschland bekommen, soll sie sich an ihn wenden. Kaum in Deutschland, besuchte sie ihn und auch später schickte sie ihm ab und zu Grüße von unterwegs. Als sie fast ein Jahr in Deutschland war, bekam sie unerwartet ein Angebot vom Filialleiter, ob sie für ein Jahr bei der Bank arbeiten könnte, aber sie lehnte es ab wegen des Versprechens zu ihren Eltern. Die Bank hatte jedoch vorher mit Yokos Mutter Kontakt aufgenommen und ihr Einverständnis eingeholt, den Aufenthalt in Deutschland zu verlängern und dort zu arbeiten, wenn sie es will. Daher entschied sie sich, das Angebot anzunehmen. In der Bank gab es etwa 10 japanische Bankangestellten, die mit ihren Familien auf Dienstaufenthalt waren, und sie alle waren sehr nett und freundlich, so dass sie sich nicht ein einziges Mal einsam fühlte. Die Arbeit war nur für ein Jahr geplant, aber weil sie sich recht wohl fühlte, blieb sie eineinhalb Jahre dort.

Vor der geplanten Rückkehr nach Japan überraschte Sie ein Heiratsantrag

Zu dieser Zeit war sie in einer festen Beziehung mit einem der Japanisch Schüler, der acht Jahre älter war als sie. Als sie daran dachte, dass es Zeit war, nach Japan zurückzukehren, machte er ihr einen Heiratsantrag. Nachdem sie sich entschieden hatte, ihn zu heiraten, flog sie nach Japan zurück, um ihre Mutter zu überzeugen. Zuerst sagte ihre Mutter, sie könne auf keinen Fall einen ausländischen Mann heiraten, schließlich aber respektierte sie ihre Entscheidung und half ihr bei der Brautausstattung. Damals war sie 25 Jahre alt.

eNGAGEMENT IM SOZIALEN UND KULTURELLEN bEREICH

Nach ihrer Hochzeit war Yoko eine Zeit lang nicht berufstätig. Später jedoch arbeitete sie für eine NGO in Düsseldorf und hat sich in ihrem 10. Jahr in Deutschland als Dolmetscherin und Übersetzerin selbstständig gemacht. Ferner leitete sie freiberuflich auch interkulturelle Seminare für Deutsche, die mit Japanern Geschäftsbeziehungen pflegten, und reiste durch ganz Deutschland. Parallel dazu übernahm sie ehrenamtlich das Amt als Vizepräsidentin der Deutsch-Japanischen Gesellschaft in der Auslandsgesellschaft, die im Jahr 1990 gegründet wurde. Seit 2002 ist sie die Präsidentin und setzt sich für die Förderung der japanischen Kultur ein. Seit dem Atomunglück in Fukushima konzentriert sie sich auf die Unterstützung von Fukushima Kindern. In diesem Jahr, 2023, wurde ihr vom Bundespräsidenten für ihr jahrzehntelanges Engagement im sozialen und kulturellen Bereich das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Dolmetschen und der größte Gewinn in Yokos LEBEN

Sie arbeitete etwa 35 Jahre als Dolmetscherin und Übersetzerin. Das Beste an ihrem Job seien unzählige Menschen in total unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen kennenzulernen. Allerdings ist sowohl das Dolmetschen als auch das Übersetzen eine schwierige Aufgabe, besonders zu Zeiten, als es noch kein Internet gab. Es brauchte manchmal viel Zeit, nur um einen Satz zu übersetzen. Was das Dolmetschen betrifft, war es anfangs manchmal peinlich für sie, wenn sie feststellte, nicht korrekt interpretiert zu haben. Aber sie erzählte mit Stolz, dass die vielen Begegnungen, die der Beruf mit sich brachte, sei der größte Gewinn in ihrem Leben.

Kulturelle Unterschiede und das gefühl nicht existent zu sein

Für sie, die mehr als die Hälfte ihres Lebens in Deutschland verbracht hat, sind die besten Dinge an Japan u.a. das japanische Essen und die heißen Quellen. In den ersten fünf Jahren nach ihrer Ankunft in Deutschland dachte sie nur an gute Seiten Japans, so Yoko. Später jedoch begann sie nach und nach die guten Seiten Deutschlands zu sehen, und fand vor allem die unkomplizierte und offene Art des Umgangs der Deutschen mit Mitmenschen sehr angenehm. Dann dachte sie später wiederum, dass ihr Herz immer noch in Japan sei, aber dass sie lieber in Deutschland leben würde. In der Anfangsphase in Deutschland, vielleicht 10 Jahre nach der Übersiedlung, fühlte sie sich immer noch als Ausländerin. Das liegt nicht nur an der Sprachbarriere, sondern auch an den Kulturunterschieden. Zum Beispiel wird man so behandelt, als würde man nicht existieren, wenn man in Deutschland seine Meinung nicht äußert. Im Gegensatz gibt es in der japanischen Kultur traditionell eine besondere Kultur, nämlich seine Meinungen und Gefühle nicht klar zu äußern. Daher ist es für Japaner tendenziell etwas schwierig, ihre Meinung so klar zu äußern wie Deutsche. Tatsächlich sagt Yoko, dass sie mal von ihrem Mann enttäuscht war, weil er nicht verstand, warum sie weinte, bis sie den Grund erklärte.

zwiegespaltene Gedanken über den zukünftigen Lebensmittelpunkt

In Zukunft würde sie am liebsten für immer in Deutschland leben, aber realistisch sieht sie es so, dass es besser wäre, nach Japan zurückzukehren. Denn Studien haben gezeigt, dass man, auch wenn man jahrzehntelang in einem Land gelebt hat, bei Demenz nur noch seine Muttersprache sprechen kann. Da sie und ihr Mann keine Kinder haben, macht sie sich Sorgen, was wäre, wenn sie an Demenz erkrankte, ohne ihren Mann und ihre Freunde. In der Stadt, in der sie derzeit lebt, gibt es überhaupt keine japanische Infrastruktur, sagte sie. Zum Glück hat sie einen großen Freundeskreis in Japan, da sie jedes Jahr beruflich und auch privat regelmäßig nach Japan flog und dabei Kontakte mit ihnen pflegen konnte. Im Allgemeinen haben die meisten Menschen jedoch nicht das Glück. Die meisten ihrer japanischen Freunde, die in Deutschland leben, sagen, dass sie keine andere Wahl haben, als in Deutschland zu bleiben, weil sie in Japan kaum einen Freundeskreis haben. Yoko sagt, sie hatte bisher in ihrem Leben keine großen Probleme, Entscheidungen zu fällen, aber jetzt macht sie sich oft Gedanken, in welchem Land sie in Zukunft leben sollte/möchte.

Fazit

Es war eine wertvolle Gelegenheit, etwas über das Leben einer Japanerin zu erfahren, die in einem fremden Land so aktiv ist. Vor allem, weil ich vielleicht in Zukunft außerhalb Japans leben werde, entschied ich mich dafür, in diesem Fall einmal im Jahr nach Japan zurückzufliegen.
今日8月30日、NPOである外国協会一部門、「独日協会」でボランティアとして代表を務めていらっしゃる容子・Sさんにお話を伺いました。

容子さんは23歳の頃、「1年間だけ」「帰国したら親が決めた人と結婚する」という条件の元、単身渡独されました。最初の半年はユースホステルで働き、その後外国協会が提供するドイツ語の語学コースの受講を始めたそうです。同時に、当時、容子さん以外に日本人が全くいなかったことや、まだ日本語語学コースが開講されていなかったことから、日本語教員として働くオファーを外国協会から受け、「Nein(ナイン/ドイツ語でNoの意味)は言わナイン!」をモットーにしていらっしゃった容子さんは、日本語を教えた経験が全くないにもかかわらず速攻でそのオファーを受けたそうです。それから半年の間、午前中はドイツ語コースを受講、夜は日本語を教えるという生活を送られていました。日本語クラスの生徒は皆、容子さんよりも年上だったそうですが、授業外でもみんなでご飯を食べに行ったりパーティーをしたりと、かなり仲良くしていたそうです。

当時インターネットなどは普及していなかったため、日本へ連絡する手段は、1分数千円ほどかかる電話か、届くまで1週間以上かかる手紙しかなかったそうです。そのため容子さんは、緊急時に頼れる人が必要だろうということで、F銀行のデュッセルドルフ支店長を紹介され、ドイツに到着した際には直接挨拶に行ったり、時々現状報告の葉書を送ったりしていたそうです。そして約束の約1年が経過しようとしていたある日、容子さんはその支店長から突然うちで1年間働かないかというオファーを受けましたが、容子さんは親との約束を説明し断ろうとしました。しかし実は銀行がすでに容子さんの母親と連絡を取っていて、本人が望むならとドイツ滞在の延長許可が得られている状態でした。そのため容子さんはその場でオファーを受けたそうです。F銀行のデュッセルドルフ支店には出張で家族と共に来ている日本人男性が10人ほどいて、全員とても良くしてくれていたため、寂しいと感じたことは1度もなかったということでした。仕事は1年間を予定していましたが、居心地が良かったため結局1年半ほどそのまま働いていたそうです。

この頃の容子さんは、日本語クラスの生徒だった8歳年上の男性とお付き合いされているような状態でした。そして、そろそろ日本に帰らなければいけないなと考えていた矢先、彼から突然プロポーズを受けたそうです。彼と結婚することを決めた容子さんは「ドイツから日本」と「日本からドイツ」の往復チケットを持って、一度両親を説得しに日本へ戻りました。最初は、「外国人と結婚するなんてあり得ない!」と言われたそうですが、結局は容子さんの決断を尊重して嫁入り支度準備を積極的に手伝ってくれたそうです。当時容子さんは25歳でした。

結婚後の容子さんはしばらく専業主婦をしていたそうですが、その後デュッセルドルフのNPOで勤務し、ドイツ10年目にして通訳と翻訳の仕事をフリーランスで始められました。またそれと並行して、1990年の独日協会設立時よりボランティアとして同協会の副会長も務められていました。他にも、当時経済成長の著しかった日本とビジネスをするドイツ人に向けた、「異文化セミナー」の講義を頼まれ、ドイツ全国を飛び回っていたそうです。2002年には独日協会の会長を引き受け、日本文化の普及に努めていましたが、福島原発事故をきっかけに福島支援に力を入れて現在も活動をされていらっしゃいます。そして今年2023年、今までのボランティア活動が讃えられた容子さんは、ドイツ大統領から直接「ドイツ連邦共和国功労十字小綬章」を授与されました。

約35年間通訳・翻訳の仕事を続けてこられた容子さんですが、この仕事のいいところは普通だったら出会えないような様々な人々と知り合えることや、幅広い分野のことを学べることだと言います。とはいえ、通訳も翻訳もとても難しい仕事で、特にインターネットがなかった時代、1文を翻訳するだけでもかなり時間がかかっていたそうです。通訳に関しても、初めのうちは内容を誤認して恥ずかしい思いをすることもあったということでした。ただ、この仕事を通して得たたくさんの出会いは人生における1番の財産だと、誇らしげにお話してくださいました。

人生の大半をドイツで過ごしてきた容子さんが考える日本のいいところは和食と温泉だそうです。ドイツにきて最初の5年間くらいは、そのような日本のいいところにばかり気持ちが向いて仕方がなかったと言います。しかし6年目ごろからドイツの良いところがだんだんみえてきたそうで、特にドイツ人の本音で向き合う人間関係が、単純で素敵だと感じたそうです。さらに10年が経過すると、自分の心はやっぱりまだ日本にあるけど、生活するのはドイツの方が良いなと思い始めたそうです。ただ、10年目の時点ではまだ、自分は「外国人である」という感覚が常にあったといいます。それは言語の壁によるものだけでなく、文化の違いの影響でもあり、例えばドイツでは、自分の意見を言わないと存在しないものとして扱われてしまいますが、「以心伝心」「調和」文化のある日本人にとって、そのようにはっきり自分の意見を伝えることは少し難しいかもしれません。実際容子さんも、結婚したばかりの頃、自分が泣いている理由を説明しないとわかってくれない旦那さんにショックを受けたことがあったそうです。

今後について、本当はずっとドイツに住んでいたいけれど、現実的には日本に帰った方が良いのではないかと考えているそうです。というのも、たとえ何十年その国に住んでいたとしても、認知症になったら母国語しか話せなくなるという研究結果があるからです。容子さん夫妻にはお子さんがいないので、旦那さんや友達を見送ることになった後に自分が認知症になった時のことを心配されていました。現在住んでいる町には日本の環境が全くないそうです。幸い、通訳などの仕事関連で毎年日本に帰って、毎回地元の友達と会っていたため、容子さんには日本にも帰る場所(コミュニティー)があります。しかし、一般的には、日本に帰りたくても帰る場所がない人がほとんどで、実際ドイツで暮らしている容子さんの友達のうちのほとんどが、滅多に帰国していなかったこともありドイツに留まるしかないと言っているそうです。今までの人生で決断にあまり悩むことはなかったという容子さんですが、ここにきて人生をどっちの国で終えるのか、かなり熟考されているようでした。

国で終えるのか、かなり熟考されているようでした。 異国の地でこんなに活躍をしている日本の方からその人生についてお話を伺えたのは本当に貴重な機会でした。特に、私も今後日本以外で暮らす可能性があるので、その際は1年に1度はちゃんと帰国しておこうと思いました。