Sankt Petersburg/Ludwigsburg 1992. Ein Mädchen reist mit den Eltern, der Großmutter und ihrem Bruder nach Deutschland aus, in die Freiheit. Im Westen merkt die Elfjährige, dass sie jetzt eine andere und "die Fremde" ist. Ein Flüchtlingskind im selbstgeschneiderten Parka, das die Wörter so komisch ausspricht, dass andere lachen. Auch für die Eltern ist es schwer, im Sehnsuchtswesten wächst ihre russische Nostalgie; und die stolze Großmutter, die mal einen Betrieb leitete, ist hier einfach eine alte Frau ohne Sprache. Ein autobiographischer Roman, der zeigt, dass die Identität gerade im Zwiespalt zwischen Stolz und Scham, Eigensinn und Anpassung, Fremdsein und allem Dazwischen stark wird.
"Wer wir sind" (Rowohlt-Verlag 2021) erzählt, wie eine Frau zu sich findet – und wer wir im heutigen Deutschland sind.
Lena Goreliks Roman "Hochzeit in Jerusalem" (2007) war für den Deutschen Buchpreis nominiert, der Roman "Mehr Schwarz als Lila" (2017) für den Deutschen Jugendbuchpreis.
In Kooperation: Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Dortmund e.V., Historischer Verein Dortmund e.V., Literaturhaus Dortmund und VHS Dortmund