Vortrag in deutscher Sprache von Daniel Scanlon von der Iowa State University
Moderation der Diskussion: Gerald Baars, Leiter der Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft
Noch immer gibt es in den USA deutlich weniger indigene, farbige und afroamerikanische Studierende, als es ihrem Bevölkerungsanteil entspräche. Gerade 0,6 % der Ureinwohner studieren, 6,5% der Afroamerikaner. Im Durchschnitt erreichen 70% der weißen Studierenden nach spätestens sechs Jahren ihren Hochschulabschluss. Bei den Schwarzen sind es bloß 50%. Daran hat auch nicht die „Affirmative Action“ etwas geändert, die seit den 1970er Jahren den Hochschulen Zulassungsquoten und Förderprogramme für Minderheiten vorgeschrieben hat. Historisch gesehen war es ein langer Weg zum Beispiel von der Gründung der Harvard-Elite-Universität in Boston 1636. Von puritanischen Einwanderern aus England schon 16 Jahre nach ihrer Landung mit der „Mayflower“ ins Leben gerufen, war das College die ersten hundert Jahre streng religiös. Kein Wunder, denn es wurde großzügig gefördert durch den Geistlichen John Harvard, dessen Namen die Universität bis heute trägt. Auch nach dem Ende der Sklaverei am 18. Dezember 1865 blieb die Universität noch lange den Söhnen reicher Weißer vorbehalten. Zwar ist in den letzten 50 Jahren die Anzahl von Studierenden aus ethnischen Minderheiten deutlich gestiegen, aber ihre Erfolgschancen sind immer noch deutlich geringer. Das gilt auch für die zunehmende Zahl der lateinamerikanischen Zuwanderer. Über die Gründe berichtet aus eigener Forschung und Beobachtung Daniel Scanlon, Doktorand im Themenbereich der Hochschulausbildung von der Iowa State University. Welche Fortschritte wurden schon gemacht, was muss noch geschehen, um die Benachteiligung zu überwinden?