In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 begann in Dortmund, wie im gesamten Deutschen Reich, ein gewalttätiger Angriff auf die jüdischen Bürgerinnen und Bürger der Stadt. Vor allem Männer der SA und der SS sowie Parteigenossen fielen in jüdische Wohnungen, Geschäfte und Gotteshäuser ein, zerschlugen Einrichtungen, steckten die Hörder Synagoge in Brand, erpressten und raubten jüdischen Besitz, demütigten und verprügelten unschuldige und wehrlose Menschen. An die 300 jüdischen Dortmunder Männer wurden wenige Tage später ins KZ Sachsenhausen verschleppt. Wie es zu diesem Gewaltexzess kam, wie das Geschehen ablief, wer die Täter waren und welche weitreichenden Folgen es für die verfolgten Männer, Frauen und Kinder hatte, wird in diesem Vortrag aufgezeigt und anhand von Zitaten aus Berichten jüdischer Bürgerinnen und Bürger erläutert.
Dr. Rolf Fischer, Historiker, hat das Gedenkbuch für die Dortmunder Opfer der Shoah verfasst und arbeitet zu Themen der jüdischen Geschichte, des Antisemitismus und der Stadtgeschichte. Katharina Wojatzek, M.A., Historikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Gedenkstätte Steinwache, forscht zur jüdischen Geschichte Dortmunds und arbeitet an einem Projekt zum Thema „Arisierung“ in Dortmund.
In Kooperation mit Mahn- und Gedenkstätte Steinwache