Fritz Bauer setzte sich sein Leben lang für die Verwirklichung der Menschenrechte und eine freiheitliche Demokratie ein. Der Jurist wurde 1933 wegen seiner SPD-Mitgliedschaft und seiner jüdischen Abstammung von den Nationalsozialisten inhaftiert. Zwei Jahre später emigrierte Bauer nach Dänemark, 1943 nach Schweden. Nach Kriegsende kehrte er nach Deutschland zurück und trat wieder in den Justizdienst ein. Als Generalstaatsanwalt in Braunschweig und seit 1956 in Frankfurt am Main trieb er in einem politischen Klima des Stillschweigens und Wegsehens die juristische Auseinandersetzung mit den Verbrechen der NS-Zeit voran. Bauer war der Initiator des Frankfurter Auschwitz-Prozesses und gab Israel den entscheidenden Hinweis auf den Aufenthaltsort Adolf Eichmanns.
PD Dr. Irmtrud Wojak ist Gründerin der BUXUS STIFTUNG und des Fritz-Bauer-Forums in Bochum. Sie war Gründungsdirektorin des NS-Dokumentationszentrums in München und leitete zuvor den Bereich Forschung beim International Tracing Service in Bad Arolsen. Bis 2007 war sie stellvertretende Leiterin des Fritz Bauer Instituts in Frankfurt am Main. Sie hat zahlreiche Veröffentlichungen zur Verfolgung im Nationalsozialismus, zur Exilforschung sowie zur juristischen Zeitgeschichte vorgelegt.