Seit Jahrzehnten engagieren sich Überlebende und Angehörige von Opfern rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt gegen das Vergessen und gegen die Ignoranz rechter Gewaltverbrechen in Deutschland. Ihr Engagement hat viele Gemeinsamkeiten: Sie halten das Gedenken aufrecht, solidarisieren sich, fordern Aufklärung und Konsequenzen. Sie erzählen, wie nach Anschlägen die Opfer und Betroffenen wie Beschuldigte behandelt wurden.
Sie gründeten sich in Reaktion auf passive staatliche Behörden bzw. aktive Vertuschungsversuche und schaffen Raum für Selbstermächtigung, u.a. seit 2022 im bundesweiten Solidaritätsnetzwerk der Betroffenen rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Unsere Referentinnen Gamze Kubaşık und Emiş Gürbüz sind aktiv im Solidaritätsnetzwerk der Betroffenen.
Gamze Kubaşık verlor durch die Mordserie des rechtsterroristischen NSU ihren Vater Mehmet; Emiş Gürbüz ihren Sohn Sedat am 19. Februar 2020 durch den rassistisch motivierten Anschlag in Hanau.
Mehmet Kubaşık wurde am 4. April 2006 vom NSU in seinem Kiosk in Dortmund ermordet. Am 19. Februar 2020 verübte ein Rechtsterrorist einen rassistisch motivierten Anschlag in Hanau. Neun junge Menschen wurden ermordet: Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar, Gökhan Gültekin, Hamza Kenan Kurtović, Kaloyan Velkov, Mercedes Kierpacz, Said Nesar Hashemi, Sedat Gürbüz und Vili Viorel Păun. Sie wurden nicht zufällig Opfer, sondern wegen ihrer (vermeintlichen) Migrationsgeschichte gezielt angegriffen.
Die Betroffenen rechter Gewalt kämpfen gemeinsam für eine lückenlose Aufklärung rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, Gerechtigkeit und politische Konsequenzen, Erinnerung, die den Opfern gerecht wird, und eine Gesellschaft ohne Rassismus, Antiziganismus, Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus, in der niemand in Angst leben muss.
Davon berichten:
Emiş Gürbüz, Mutter des in Hanau ermordeten Sedat Gürbüz;
Gamze Kubaşık, Tochter von Mehmet Kubaşık, der 2006 vom rechtsterroristischen NSU in Dortmund ermordet wurde;
Newroz Duman, Sprecherin der Initiative 19. Februar Hanau und Ali Şirin, Herausgeber des Buches «Erinnern heißt Kämpfen. Kein Schlussstrich unter unsere Stimmen» (2024)
Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung und Auslandsgesellschaft in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW, Bündnis Tag der Solidarität – Kein Schlussstrich Dortmund und Kermit e.V.
Anmeldung erbeten unter veranstaltungen@auslandsgesellschaft.de oder Tel.: 0231 8380019