Die rechtspopulistische und in Teilen rechtsextreme Freiheitliche Partei (FPÖ) ist zur bestimmenden Kraft der österreichischen Politik aufgestiegen. Sie ist an fünf von neun Landesregierungen beteiligt, ihr Bundesvorsitzender Herbert Kickl stand kurz davor, mit Hilfe der bürgerlichen Volkspartei österreichischer Bundeskanzler zu werden. Nach den gescheiterten Koalitionsverhandlungen wird er vorerst keine Regierung anführen. Sein Ziel "Volkskanzler" zu werden, gibt er jedoch keinesfalls auf. Bei Neuwahlen könnte seine Partei weiter zulegen. Kickl orientiert sich offen am ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán: Das betrifft die Medienpolitik genauso wie die Europapolitik. Ein EU-Austritt steht für ihn bloß "derzeit" nicht zur Debatte.
Wie konnte es so weit kommen, was ist für die Beziehung der österreichischen Regierung zur Europäischen Union zu erwarten?
Johannes Huber ist selbstständiger Journalist und Blogger (dieSubstanz.at) und Kolumnist zur österreichischen Politik in Wien (Nachrichtenmagazin "News", "Vorarlberger Nachrichten").
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