Ein Streifzug durch das Land
Seit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine hat sich das Leben vieler Menschen in Europa verändert. Ukrainische Geflüchtete wurden in Deutschland aufgenommen, und mit ihnen kamen auch ihre Sprache, ihre Geschichten und ihre Kultur. Parallel dazu wuchs in der deutschen Gesellschaft das Bedürfnis, mehr über das Land zu erfahren. Dabei spielt Sprache eine zentrale Rolle: Sie öffnet Türen, überwindet Grenzen und schafft gegenseitiges Verständnis. Genau hier setzt das Ukrainische Sprachcafé der Auslandsgesellschaft an.
Sprache lernen. Kultur erleben. Menschen begegnen.
Im Unterschied zu klassischen Sprachkursen, bei denen Grammatikregeln und Vokabelpauken im Mittelpunkt stehen, versteht sich das Ukrainische Sprachcafé als interkulturelles Lernformat. Hier geht es darum, mit Offenheit und Neugier einen ersten Zugang zur ukrainischen Sprache zu finden – ganz ohne Leistungsdruck. Stattdessen entstehen Gespräche, spontane Begegnungen und ein lebendiger Austausch.
Das Konzept ist einfach: Wöchentliche Treffen mit sprachpraktischen Elementen, kulturellen Impulsen und viel Raum für Fragen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen gemeinsam erste Ausdrücke, Redewendungen und Begriffe aus dem Alltag, probieren Dialoge aus, hören ukrainische Musik und erhalten Einblicke in die kulturellen Besonderheiten des Landes.
Nicht zu unterschätzen ist auch das persönliche Interesse: Partnerschaften, Familienbeziehungen oder Freundschaften mit Ukrainerinnen und Ukrainern motivieren ebenso dazu, sich mit der Sprache auseinanderzusetzen. Und schließlich gibt es eine wachsende Zahl von Kulturinteressierten, die sich für ukrainische Literatur, Musik oder Geschichte begeistern und durch das Sprachcafé einen ersten Zugang suchen.
Was passiert im Sprachcafé?
Jedes Treffen hat einen thematischen Fokus, der sowohl sprachlich als auch kulturell gestaltet ist. So beschäftigen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beispielsweise mit folgenden Fragen:
Zum Auftakt geht es darum, gemeinsam ins Gespräch zu kommen: Welche Bilder, Gedanken oder Erfahrungen verbinden wir mit der Ukraine? In offener Atmosphäre tauschen wir uns über individuelle Vorstellungen aus.
Welche Regionen der Ukraine kennt man eigentlich? Wir werfen einen Blick auf bekannte und weniger bekannte Orte – von Lwiw bis Odessa, von Charkiw bis Dnipro. Welche landschaftlichen und kulturellen Besonderheiten zeichnen das Land aus? Und welche Sehenswürdigkeiten sollte man kennen?
Die Ukraine ist ein Vielvölkerstaat mit verschiedenen regionalen Identitäten. Was unterscheidet Menschen aus Galizien von jenen aus der Bukowina oder der Halbinsel Krim? Wir nähern uns diesen Unterschieden mit Geschichten, Anekdoten und persönlichen Eindrücken.
Ukrainisches Essen ist nicht nur nahrhaft, sondern auch tief verwurzelt in familiären und festlichen Traditionen. Welche Gerichte sind typisch? Wie werden sie zubereitet? Und welche Rolle spielen Essen und Gastfreundschaft im Alltag?
Welche Autorinnen und Autoren sowie Künstlerinnen und Künstler prägen das ukrainische Kulturerbe? Wir werfen einen Blick auf Literatur, Musik und Volkskunst – von zeitlosen Klassikern bis hin zu modernen Stimmen der Gegenwart.
Wie ticken Ukrainerinnen und Ukrainer – und was unterscheidet sie möglicherweise von deutschen Sichtweisen? Wir sprechen über kulturelle Normen, Kommunikationsstile und Werte – nicht wertend, sondern mit dem Ziel, gegenseitiges Verständnis zu fördern.
Die jüngere Geschichte des Landes, insbesondere die Entwicklung zur Unabhängigkeit, wird in verständlicher Form thematisiert. Warum ist dieses Kapitel so wichtig für das heutige Selbstverständnis vieler Ukrainerinnen und Ukrainer?
Ob Nikolausabend, Weihnachten oder Frühlingsbräuche – das Sprachcafé lädt dazu ein, ausgewählte Feste kennenzulernen und in Teilen mitzufeiern. Sprache wird so im kulturellen Kontext lebendig und greifbar.
Lernziele: Kleine Schritte, große Wirkung
Ziel des Sprachcafés ist nicht, die ukrainische Sprache in ihrer Tiefe zu beherrschen, sondern ein erstes sprachliches Gespür zu entwickeln. Schon wenige Worte können den Alltag erleichtern, Vertrauen schaffen und Brücken bauen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen:
Gleichzeitig vermittelt das Sprachcafé ein tieferes Verständnis für die kulturellen Kontexte, in denen Sprache entsteht: Feiertage, Werte, Geschichte, Traditionen.
Der nächste Durchgang des Sprachcafés findet vom 29. Oktober bis 17. Dezember 2025 statt. Die Gruppe trifft sich immer mittwochs von 17:30 bis 19:00 Uhr in den Räumen der Auslandsgesellschaft in Dortmund. Insgesamt sind 8 Termine mit jeweils 2 Unterrichtseinheiten geplant. Die Teilnahmegebühr beträgt 25 Euro für den gesamten Kurs. Die maximale Gruppengröße liegt bei 20 Personen, um eine angenehme, interaktive Lernatmosphäre zu garantieren.
ein Raum für Sprache, Kultur und neue Perspektiven
Das Ukrainische Sprachcafé ist mehr als ein Sprachangebot. Es ist ein Begegnungsort, ein kulturelles Fenster, eine Einladung zum Mitmachen. Es verbindet Menschen unterschiedlicher Hintergründe, schafft Verständnis füreinander und öffnet neue Wege der Kommunikation. Wer teilnimmt, entdeckt nicht nur die Sprache, sondern auch die Geschichten, Werte und Traditionen der Ukraine – und trägt dazu bei, ein Miteinander in Vielfalt zu gestalten.
Anmeldung und Kontakt
Die Anmeldung erfolgt bequem online über den Button Teilnahme buchen oder per E-Mail an an sprachen@auslandsgesellschaft.de.
Das Ukrainische Sprachcafé verbindet Menschen, Kulturen und Perspektiven. Es bietet einen Raum für Lernen, Verstehen und neue Begegnungen. Seien Sie dabei und entdecken Sie die Ukraine – über ihre Sprache, ihre Menschen und ihre Geschichten.