Stellen Sie sich vor, Sie stehen auf einem Hochplateau in Peru. Vor Ihnen breitet sich das Heilige Tal der Inka aus. Der Wind trägt den Duft von Cocablättern und Maisfeldern zu Ihnen herüber. Eine Bäuerin reicht Ihnen ein bunt gewebtes Tuch und sagt lächelnd „Ñawi.“Sie verstehen. Nicht, weil Sie ein Wörterbuch zur Hand haben – sondern weil Sie Quechua sprechen.
Diese Szene muss kein Traum bleiben. Am 26. November 2025 haben Sie in Dortmund die Gelegenheit, in die Welt der Quechua-Sprache und -Kultur einzutauchen – bei einer atmosphärischen Abendveranstaltung in der Auslandsgesellschaft.
Was ist Quechua
Doch Quechua ist mehr als Sprache – es ist ein kulturelles Universum. Es steht für ein Weltbild, das die Natur als gleichwertigen Partner begreift. Es symbolisiert Widerstandskraft, Identität und eine wachsende globale Bewegung zur Wiederbelebung indigener Perspektiven.
Warum Quechua uns so berührt und wir es lernen sollten
Viele Sprachen bringen berufliche Vorteile. Quechua bringt innere Perspektivwechsel. Diese Sprache denkt nicht in Kategorien wie Herrschaft oder Besitz. Stattdessen gibt es in ihr eine Vielzahl an Ausdrücken für Beziehung, Ausgleich, Respekt und Dankbarkeit gegenüber der Natur und den Mitmenschen. Ein paar Beispiele, die das verdeutlichen:
- Pachamama: "Mutter Erde" – nicht metaphorisch, sondern ein lebendiges Wesen
- Ayni: Ein Prinzip des Ausgleichs – gegenseitige Hilfe ist keine Geste, sondern Pflicht
- Munay: Liebe im tiefsten Sinne – nicht romantisch, sondern kosmisch
Diese Begriffe sind keine poetischen Konstruktionen, sondern gelebte Realität. Wer Quechua lernt, verändert die eigene Weltsicht.
Drei Quechua-Konzepte, die die Welt verändern
Drei Begriffe aus der Quechua-Welt, die mehr sind als Worte – sie erzählen vom Miteinander, vom Respekt gegenüber der Erde und vom Streben nach innerer Harmonie. Und sie laden uns ein, die Welt neu zu sehen.
Ayni – Gegenseitigkeit und Gleichgewicht
„Heute für dich, morgen für mich.“
Ayni ist ein Prinzip des gegenseitigen Gebens und Nehmens – nicht als wirtschaftlicher Tauschhandel, sondern als tief verwurzelte soziale Verpflichtung. In der Quechua-Kultur basiert das Zusammenleben auf Solidarität: Man hilft einander bei der Ernte, beim Hausbau, bei Festen – nicht gegen Bezahlung, sondern im Vertrauen darauf, dass sich die Hilfe irgendwann ausgleicht.
Was wir daraus lernen können: In einer Zeit, in der Individualismus und Wettbewerb dominieren, erinnert uns Ayni daran, dass nachhaltige Gemeinschaft nur durch gegenseitige Verantwortung möglich ist.
Pachamama – Mutter Erde als lebendige Beziehung
„Wir sind nicht über der Natur – wir sind Teil von ihr.“
Pachamama bedeutet wörtlich „Mutter Welt“ oder „Mutter Erde“. In der Quechua-Welt ist sie keine abstrakte Idee, sondern ein lebendiges Wesen, das mit Respekt, Ritualen und Dankbarkeit behandelt wird. Der Umgang mit der Natur ist geprägt von Achtsamkeit, Kreislaufdenken und spiritueller Verbindung.
Was wir daraus lernen können: Im Angesicht von Klimakrise und Naturausbeutung bietet das Konzept von Pachamama einen alternativen Zugang: Statt Natur zu „nutzen“, könnten wir lernen, in Beziehung mit ihr zu leben.
Munay – Liebe, Harmonie, Schönheit
„„Munay“ ist Liebe – aber auch Anmut, Güte und das Streben nach Einklang.
Munay ist ein vielschichtiger Begriff, der sich nur schwer übersetzen lässt. Er beschreibt nicht nur emotionale Zuneigung, sondern auch eine innere Haltung von Friedfertigkeit, Balance und positiver Ausstrahlung. Im Denken der Quechua ist Munay eine der drei Grundsäulen ethischen Handelns – neben Yachay (Wissen) und Llank'ay (Arbeit).
Was wir daraus lernen können: Munay lädt uns ein, nicht nur „richtig“ zu handeln, sondern mit Herz und Harmonie – im Umgang mit uns selbst, mit anderen und mit der Welt.
Quechua lernen - unsere Veranstaltung am 26.November 2025
Seien Sie dabei
Mittwoch, 26.11.2025 – 17:30 bis 19:30 Uhr
Auslandsgesellschaft.de, Steinstraße 48, Dortmund
Jetzt anmelden und Teil der Geschichte werden
Wir laden Sie herzlich ein, Quechua nicht nur kennenzulernen, sondern zu erleben. Die Teilnahme ist kostenfrei, die Plätze sind begrenzt. Melden Sie sich noch heute an unter sprachen@auslandsgesellschaft.de – und beginnen Sie Ihre eigene Reise in die Welt der Anden.




